Los gehts!
Dies ist das Camphill Blair Drummond in der Nähe der schottischen Universitätsstadt Stirling. Hier werde ich zusammen mit meiner Liebsten Orphea mein Freiwilliges Soziales Jahr machen. Auf dem Foto seht Ihr das Hauptgebäude des Camphills.
Die Fenster in der obersten Reihe (leider zum Teil von den Gerüsten wegen Bauarbeiten verdeckt) gehören zu meinem "House" - damit ist eine der sechs Wohngemeinschaften gemeint, die es hier gibt. In einer Wohngemeinschaft leben Angestellte, Behinderte und Co-Worker (also Freiwillige) zusammen. Das heißt, dass dort jeder sein Zimmer hat und man zusammen isst und gemeinsame Unternehmungen macht.
Wenn ich morgens am Frühstückstisch sitze, ist es zur Zeit kurz nach Sonnenaufgang und ich habe eine wunderbare Sicht auf den nahegelegenen Safari-Park (mit Zebras, Elefanten und Giraffen) und auf eine wunderbare schottische Landschaft mit Bergen und einer dünnen Nebelschicht über den Feldern. Ich muss dazu allerdings auch zugeben, dass das Wetter hier während meiner ersten Tage wirklich äußerst gut war.
Mein Tag sieht hier folgendermaßen aus: Ich stehe morgens auf und muss pünktlich(!!!! - am ERSTEN Tag wurde ich gleich von meinem Houseleader angemacht, weil ich knappe 10 Minuten zu spät war, obwohl mir nicht mal gesagt wurde, wo ich wann sein sollte...) um 7 in meinem House sein und anschließend meinen "resident" (der mir persönlich zugewiesene zu Betreuende) wecken. Dieser steht dann auf und wäscht sich, während ich das Frühstück mit den anderen Mitarbeitern vorbereite. Später gehen wir dann jeder für sich in einen der vielen Workshops (Bäckerei, Garten, Töpfern, usw...). Nach dem Mittagessen gibts eine einstündige Mittagspause, danach geht der Workshop weiter. Das Ganze wird von kurzen Teepausen unterbrochen, in welchen es Schwarztee und frische Sachen aus der Bäckerei gibt. Abends nach dem Abendessen gibts dann Spaziergänge und ähnliches sowie spezielle Sachen mit dem resident (Mein resident spielt zum Beispiel gerne Computer oder füttert die Enten im Safari-Park). Dann gehts für die residents um 9 Uhr ins Bett und sobald das geschehen ist, hat man Feierabend. Abzüglich der Mittagspause macht das also im Grunde einen 13-Stunden-Tag. Allerdings ist man nicht wirklich die ganze Zeit am Arbeiten, muss aber trotzdem anwesend und hat in dem Sinne keine Freizeit.
An meinem ersten Tag (den man hier immer frei bekommt) bin ich mit dem Bus ins nahegelegene Stirling gefahren. Um zum Bus zu gelangen muss man vom Camphill ca. 15 Minuten latschen. Dabei kommt man immer an einer großen Kuhherde vorbei (was nachts sehr unheimlich sein soll, weil sie überall auf der Straße stehen und man nur ihre glühenden Augen sieht). Stirling ist eine nette Stadt und obwohl es nicht besonders viele Einwohner gibt, gibt es verhältnismäßig viele Klamottenläden, Restaurants und andere Geschäfte. Außerdem gibt es ein altes Schloss und eine Universität. Das monatliche Taschengeld wird man hier auf jeden Fall leicht loswerden, wenn man es drauf anlegt. ( ;Das war jetzt eine kleine Einleitung. Das nächste Mal gibts mehr Infos und Bilder über das Zimmer von Orphea und mir, über den Alltag hier und vor allem über meinen resident.
Noch sind die Eindrücke hier so zahlreich und unterschiedlich, dass ich erstmal meinen Kopf klarkriegen muss... aber ich denke, dass es gut möglich ist, dass es hier richtig spaßig wird!
Bis bald!
Euer Joschka